Ich habe es getan und habe mir einen neuen Drucker gekauft, welcher auf dem Namen LK4 Pro hört und dem Alfawise U30 sehr ähnlich ist. Ich bin mit dem Hersteller Longer3D recht zufrieden, so dass ich mir einen Basteldrucker von ihnen gekauft habe. Nicht zuletzt habe ich den Orange30 Resin Drucker getestet und war damit sehr zufrieden.
Es sollte eigentlich ein Ender3 werden, denn den neuen Drucker möchte ich in Zukunft nur für PLA nutzen und diesen auch soweit es geht „aufmotzen“, denn mir fehlt das direkte basteln am Drucker wieder und da ich den LK4 Pro so noch nicht kannte und in Deutschland eher unbekannt ist, war klar das es dieser sein wird. Den Lonnger3D LK4 Pro gibt es aktuell bei Amazon für 239,99 Euro und ist knapp 100,00 Euro teurer als der Ender3, jedoch hat der LK4 schon Vorteile gegenüber dem Ender3. Denn der LK4 Pro wird von Haus aus mit leisen TMC2208 Treiber auf X,Y und Z ausgeliefert, so dass der Kauf eines SKR oder Silent-Board weg fällt. Zudem sind die Treiber gesteckt und können bei Bedarf ausgetauscht werden.
Ich möchte den LK4 Pro soweit es geht fürs drucken mit PLA optimieren und dabei so wenig Geld wie möglich ausgeben und dann am Ende schauen, was dabei raus kommt. Auf Thingiverse gibt es zum Drucker direkt kaum Modding Projekte, jedoch zum Alfawise U30, denn dieser ist vom Aufbau schon sehr gleich und da fällt es dann auch nicht schwer, sich verschiedene Modding Projekte rauszusuchen.
Der Aufbau des Druckers war innerhalb von knapp 15 Minuten erledigt und gestaltert sich sehr einfach, so dass auch Neulinge damit sehr gut zurecht kommen. Die entsprechenden Kabel sind alle beschriftet und haben die entsprechenden Länge. Daran kann man nix negatives sagen und auch macht der Drucker aufgrund des stabilen Rahmens einen sehr soliden Eindruck. Sieht zwar auf den ersten Blick gewöhnungsbedüftig aus, aber daran hat man sich schnell gewöhnt.
Hier kann ich gleich vorweg nehmen das ich als erstes wieder alle Lüfter austasuchen werde. Dieses habe ich bereits bei jedem meiner Drucker gemacht und wird auch beim LK4 Pro passieren. Die aktuellen China Lüfter sind mir leider zu laut und wenn ich schon TMC2208 Treiber im Mainboard habe, dann möchte ich auch, dass der Rest des Druckers leise ist. Also SUNON (die bessere Alternative gegenüber Noctua aufgrund des Durchlasses) bestellen und den Netzteil-Lüfter sowie Bauteilkühl-Lüfter und Hotend-Lüfter dagegen austauschen.
Bei mir war schon vorne rein der FanDuct defekt was man auch am Foto sehen kann, jedoch hat mich das nicht gestört, da ich sowieso umbauen möchte. Aber sollte das bei jemanden anders auch so sein, sollte man den Support anschreiben oder sich einfach einen neuen drucken. Bei mir soll dann das Bantam Projekt verbaut werden, so dass genug Luft auf das Bauteil störmt, denn ich bin immer noch der Meinung, dass es am besten ist, wenn das Bauteil am besten von allen Seiten mit Luft angeströmt wird. Beim Bantam wird es mit einem Radialläfter gelöst, so dass das Bauteil direkt von rechts und links angeströmt wird.
Als nächstes ist geplant das es ein Direct Extruder geben wird, denn ich mag keine Bowden, aber das ist wieder reine Geschmackssache und auch da wird dann auf ein Titan Extruder umgebaut werden. Denn es sieht nicht nur optisch besser aus, sondern spart Platz ein und das Filament wird besser zum Extruder gefördert. Auch in Sachen TPU drucken macht es mehr Sinn, wenn ein Direct Extruder verbaut ist, da der Weg zur Düse verkürzt wird.
Ich hatte mir die Tage überlegt gehabt, ob ich gleich nach Ankunft des Druckers das Druckbett austausche, jedoch macht das keinen Sinn. Denn die bedruckbare Druckoberfläche von 220×220 ist recht schnell aufgezeizt durch die 24V Spannung und auch ist die Haftung des Druckbetts ohne Beanstandungen. Denn beim LK4 Pro besteht die Möglichkeit, dass man zwischen zwei Druckoberflächen wechseln kann. Auf der einen Seite ist so ne Art Buildtak drauf und auf der anderen Seiten Glas. Gerade wenn man ABS drucken möchte, würde ich die BuildTak Oberfläche nehmen. Da ich sowieso nur PLA drucken möchte, reicht bei mir die Glasseite vollkommen aus. Wie man es kennt, ist die Platte auch nicht komplett in plan, jedoch kann dieses recht schnell mit der Leveling Methode von 5 Punkten eingestellt werden. Hier würde ich mir wünschen, dass man in Marlin das Mesh Bed Leveling aktiviert hätte, denn dadurch kann das Druckbett noch besser optimiert werden.
Ein Eye-Catcher ist aufjedenfall das Display, denn dieses besitzt einen 4,3 Zoll großen Touchscreen bei dem die Touchfunktion ohne Wenn und Aber funktioniert. Die Menüpunkte sind alle passend ausgewählt und haben ihren nutzen. Zudem kann eine Menge direkt am Screen einsgestellt und justiert werden. Da schaut Euch mal die Fotos an, denn es macht schon reichlich Spaß damit rum zuspielen und zu sehen, wie der Stand des aktuellen Drucks ist. Dieses wird direkt auf dem Home Bildschirm angezeigt und gibt einen guten Eindruck. Eine solche Methode würde ich mir bei neueren Druckermodellen wünschen, denn das „alte“ Display hat irgendwann ausgedient und die Zukunft sollte in solche Touchscreens gehen.
Zu den Druckergebnissen kann ich sagen, dass diese einen guten Job machen, ich mich jedoch nicht zuweit aus dem Fenster legen möchte. Warum ? Weil es a) auf die Einstellungen im Slicer drauf ankommt und b) weil ich am Drucker rumbasteln werde und wenn ich dann schreiben würde, dass der Drucker super Ergebnisse liefert, würde ich lügen, da ich diesen schon gemoddet habe. Da macht es wirklich mehr Sinn, wenn man sich paar Videos anschaut und diese miteinander vergleicht, denn dort wurde nicht rum geschraubt und zeigen die Ergebnisse, die sich übrigends sehen lassen, out of the Box. Ich werde im laufe meiner Zeit noch den ein oder anderen Modding-Artikel zum LK4 Pro verfassen, damit man sehen kann, wie weit man diesen ausbauen kann. Aber auch für mich selber, damit ich immer eine kleine History habe.
Einige fragen sich nun, warum ich mir einen Drucker eines eher unbekannten Herstellers gekauft habe und warum diesen als Basteldrucker bezeichne? Die Antwort ist dabei recht einfach, denn ich habe bereits viele Hersteller getestet, die hier in Deutschland eher unbekannt sind und auch diesen sollte man eine Chance geben. Zudem war und ist mein Ziel einen Drucker nur für PLA zu nutzen, denn meine anderen sind eher für PETG, ABS/ASA und TPU optimiert. Zudem habe ich auch keine Lust immer zu schauen wie es sich dann bei einem Materialwechsel verhält.
Aber auch möchte ich meine Erfahrungen die ich gesammelt habe in ein neues Projekt stecken auf das ich aufbauen kann. Dabei ist es für mich ein großen Anreit zu sehen, wie war der Drucker bei Auslieferung und wie bei Beendigung des Projektes. Siehe auch meine Sovol Artikel, denn auch dieses habe ich immer weiter optimiert bis ich zufrieden war. Das heißt jetzt nicht, dass der LK4 Pro nix taugt, aber ich bin mit einer anderen Geschichte an den Kauf gegangen.