Aug 172020
 

Von der Firma Longer3D bekam ich die Anfrage, ob ich nicht deren Orange30 Resin Drucker testen möchte und da ich mit dem Mars2 bereits einem in meinem Portfolio hatte, habe ich nach kurzer Recherche zugesagt. Da es mein erstes Review im Bezug auf einen Resin Drucker ist, mag man mir Fehler entschuldigen die eventuell auftauchen.

Die Firma Longer3D stammt wie viele andere Hersteller auch aus Shenzhen und ist seid 2014 auf dem Markt vertreten. Zu deren Portfolio gehören neben der Resin Drucker Serie auch FDM-Drucker sowie günstiges Harz für die Resin Drucker. Der Orange30 wurde in 2019 durch eine Kickstarter Kampagne finanziert, so wie es Creality in den letzten Monaten auch getätigt hat. Da das Interesse am Orange30 so groß war, kam der Betrag von 150k Dollar auch recht schnell zusammen, so dass man einen günstigen Resin Drucker mit einem LCD-Display und einer 2K Auflösung produzieren konnte.

Der Orange30 kann aktuell bei Amazon zu einem Preis von 259,99 Euro erworben werden wobei dieser auf AliExpress mit 257,60 Dollar zu bekommen ist.

Schon beim auspacken war ich sehr positiv überrascht, denn alles war sehr gut verpackt und nix hat gewackelt, so dass irgendwas kaputt gehen hätte können. Der Drucker mit der LCD-Einheit war sehr stramm verpackt und im gesamten gesehen war es ein gutes Gefühl zu wissen, dass auch bei der Verpackung auf die Sicherheit geachtet wird. Nach dem auspacken kamen dann erstmal das Zubehör wie USB-Stick, Spachtel, Spielkarten oder der andere Rest zum Vorschein. Gefragt habe ich mich, wo den der Deckel versteckt ist, bis ich bemerkt habe, dass dieser noch extra zusammen gebaut werden muss. Das kann ja nicht gut gehen war mein erster Gedanke.

Also erstmal kurz in die Anleitung geschaut und ja, der Deckel musste eigenhändig mit den beigelegten Plexiglas-Platten zusammen gesteckt werden. Die schwarzen Winkel sind nicht zur Befestigung, sondern dienen dazu, dass der Deckel rechtwinklig aufgebaut wird. Der ganze Kasten wird dann später nur mit zwei transparenten Gummibänder gehalten. Alles ein wenig wacklig und macht keinen guten Eindruck, aber dazu später mehr.

Nun stand der Deckel und der Orange30 Drucker also im Regal und man bekommt eine Druckfläche von 120 x 68 x 170 mm zu sehen, welche nicht gerade groß ist. Aber das scheint sich ein wenig etabliert zu haben das die Drucker erstmal mit einer kleineren Druckfläche auf den Markt kommen. Eine größere Fläche würde wieder bedeuten, dass der Drucker dadurch teurer wird und somit abschreckend für Anfänger sein könnte. Ich für meinen Teil komme mit der Grüße sehr gut zurecht, da ich sowieso nicht vorhabe sinnlose Modell zu drucken die dann irgendwann sowieso in den Müll wandern. Mit dem Drucker werden Teile gedruckt die irgendwo fehlen oder die das gewisse etwas raus holen können. Bei meinen Tukkari Spulenhalter zum Beispiel habe ich die Spacer aus Resin gedruckt, so als kleinen EyeCatcher.

Im direkten Vergleich zum Mars2 fällt sofort der 2,8 Zoll große farbliche Touchscreen auf, denn dieser macht in meinen Augen wirklich gut was her. Ist kein Druck am laufen, werden nur zwei Symbole wie Files und Settings angezeigt, aber sobald ein Druck läuft, kommt die schöne Pracht zum Vorschein. Denn man kann sehr gut ablesen wie lange der Druck bereits am gange ist, wie lange der Druck gesamt dauert und auch wie der prozentuale Fortschitt ist. Zudem sehen wir wieviele Layer gedruckt werden und welcher Layer gerade an der Reihe ist. Auch wird die Temperatur angezeigt und das finde ich interessant, denn so kann man sehen, ob es irgendwelche Schwankungen gibt, die man eventuell beheben müsste. Display daher sehr gut abzulesen mit den wichtigsten Informationen.

Aber bevor gedruckt werden konnte, muss man dem Drucker erstmal die korrekten Z-Achsen Werte druchgeben und das geht sehr einfach. Einfach die Schrauben vom Haltekopf leicht lockern, so dass die Halterung sich hin und her bewegen lässt. Dann ein einfaches DIN A4 Blatt Papier auf den LCD-Screen legen und sich in die Settings begeben. Dort muss der Button für die Justierung gedrückt werden und schon bewegt sich die Achse nach unten. Wenn diese unten angekommen ist, dann links und rechts mit den Fingern leicht draufdrücken, damit der Halter sich auch perfekt an das Display „kuschelt“. Dann die Schrauben wieder versetzt festziehen, die Achse hochschicken und den Behälter rein legen.

Ich empfehle Euch ein Cover zu drucken, wenn Ihr noch einen Drucker zu Hause habt, denn dadurch könnt Ihr das Resin im Drucker lassen und es wird nicht durch Licht oder Schmutz beschädigt.

Beim leveln ist Euch bestimmt die Schräge der Platte aufgefallen ? Diese hat den Vorteil, dass Resin, welches sich oben auf dem Halter befindet mit den Spielkarten weg geschoben werden kann. Ein großer Vorteil, denn nach jedem Druck wird das Resin ordentlich und vorsichtig wieder in den Tank geschoben und das Cover drauf gepackt. Dann muss ich immer, Stand jetzt, ins Badezimmer laufen und dort das Resin mit warmen Wasser abwaschen, denn da ich noch keine Wash & Cure habe, nutze ich das abwaschbare Resin von 3DPrima, welches sehr gut aussieht und nur einen leichten Geruch hat den man ertragen kann. Sobald meine Wash & Cure da ist, gibt es ein kurzes Review über das Longer3D Resin.

Bevor ich es vergesse: Ich kann jedem nur empfehlen sich die Videos auf dem USB-Stick anzuschauen, denn gerade für Neueinsteiger sind diese interessant. Vom Aufbau bis zur Reinigung wird alles sehr verständlich gezeigt. Da muss man einfach mal ein Lob aussprechen.

Bezüglich der Longer3D Software gehe ich jetzt nicht näher drauf ein, da a) ich CHITUBOX nutze und b) jeder sowieso andere Settings nutzt, aber löblich ist es, dass der Hersteller direkt die eigene Software mitliefert.

Da ich selber noch recht neu im Resin Business bin, kann ich aber schon sagen, dass der Orange30 mir vom Gesamtbild und vom Druckergebnis besser als der Mars2 gefällt. Beim Orange30 finde ich als Kritikpunkt die Abdeckung, denn diese wirkt teilweise instabil, aber macht trotzdem ihren Job und behält den Geruch im inneren. Dagegen kann man nix sagen, nur dass man da vielleicht auf eine andere Lösung setzen könnte.

Preislich auch ein wenig teurer als der Konkuent, aber dafür bekommt man ein sehr soliden Drucker geboten, welcher nicht so „billig“ wirkt wie der Mars2. Letztere macht auch super Ergbnisse, aber da muss man bei beiden noch mehr Erfahrungen sammeln um einen 1:1 Vergleich starten zu können. Aber in diesem Review geht es um die subjektive Meinung und den jetzigen Stand und da hat der Orange30 die Nase vorne.

Irgendwas negatives kann ich derzeit nicht finden, denn die Abdeckung finde ich zwar ein wenig ärgerlich, ist aber kein wirklicher Negativpunkt. Geräuschkulisse vom Lüfter ist auch angenehm leise, aber ich kenne mich und werde sicherlich irgendwann mal das Gehäuse aufschrauben um zu gucken was sich so im inneren befindet. Sollte das mal der Fall sein, werde ich es hier wieder publizieren.

Galerie:

  One Response to “[Review] Longer3D Orange30 Resin Drucker”

  1. […] so dass man es wie von Cura kennt die Struktur einem Baum ähnelt. Ich werde es gleich mal auf dem Orange30 […]

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